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Die fünfte Zeit

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Videoinstallation | 2013 | 1 Projektion, sowie 1 Monitor mit 3 Kopfhörern | 4’16 und 2’06

„Die fünfte Zeit“ ist eine dokumentarische Videoinstallation, die den Karneval in Köln als Weltuntergangsinszenierung, als revolutionäre Zombie-Truppenübung entdeckt.
An der Wand ein Video in zwei Teilen. Zuerst werden Geschäfte und Kaufhäuser mit Brettern zugenagelt, das ökonomische System für einige Tage hermetisch abgeriegelt, während sich schon einige Verkleidete versammeln. Dann ist alles schon geschehen, in Warnfarben uniformierte Männer beseitigen mit modernsten Geräten die Reste einer Party, einer Panik, einer aufständigen Kraft.
Einmal im Raum fällt der Blick auf einen Monitor, an der Decke über dem Eingang hängt. Hier hält ein angetrunkener Karnevalist einen Monolog. Der Besucher kann sich Kopfhörer aufsetzen und diesem folgen. Nun ergibt sich aus den Videos an der Wand eine Narration, der Herr im Monitor ist der Erzähler und Kommentator.

Transkript

Ja. Guten Abend, meine Damen und Herren.
Ich... ich möchte die ganze Menschheit heute Abend begrüßen, weil ich was zu sagen habe. Und zwar: Der Weltuntergang ist sehr nahe.
Ihr wisst das ganz genau so wie ich - man kann es sehen! Der Weltuntergang ist sehr nahe!
Ihr wisst ganz genau, ich ... ich liebe das. Wir sterben alle zusammen heute... - spätestens am Sonntag!
Und: Sterben ist eine sehr geile Sache. Es ist wie Sex, es ist wie ein Orgasmus, wenn man so... ja! - einen draufmacht! Und ihr braucht keine Angst davor zu haben. Sterben ist anders, als wie ihr das alle wisst!
Ja! Da ist nichts dabei. Ist wie Sex.
Und ich hoffe wir sterben bald zusammen. Mit Mikrofon und allem drum und dran! An einem schönen Tag. An einem schönen Ort! Da sehen wir uns wieder.
Karneval, Weihnachten, Aschermittwoch... ‘Tschuldigung!

Euer unbekannter Karnevalist!